Eigenständigkeit und Lebensqualität mit Umgebungsunterstützendem Leben

Wer gezwungen ist, das Leben aus der Perspektive eines Rollstuhlfahrers oder auch eines anderweitig behinderten zu betrachten, der wird feststellen, dass es in unserer angeblich so barrierefreien Welt eine ganze Menge an Barrieren gibt. Diese Barrieren nun im eigenen Haus oder Haushalt zu minimieren oder ganz auszuschalten, ist das Ziel des Konzepts des „Ambiente Assisted Living“.

Dem sogenannten umgebungsunterstützten Leben. Es dreht sich bei der Idee um altersgerechte Assistenzsysteme, die ein selbstbestimmtes Leben ermöglichen sollen. Im Konsumentendeutsch also selbstbestimmtes Leben durch Assistenzsysteme für das Alter, für Menschen mit Gebrechen, innovative Technik, Methoden, Systeme, Konzepte, Produkte und Dienstleistungen, die das tägliche Leben älterer oder behinderter Menschen unaufdringlich und situationsbedingt unterstützen.

Die Mittel sind im direkten Lebensumfeld eingebaut, sie sind individuell auf die einzelne Person abgestimmt damit nutzenorientiert. Pseudointelektuelle Verhalten dieser modernen Hilfen ist bereits durchaus realisierbar und im Marketingkonzept berücksichtigt.

Den meisten AL-Dienstleistungen ist zueigen, dass sie modular aufgebaut sind. In der Spezifikation „VDE-AR-E2757-2 Service Wohnen zu Hause – Anforderungen an Anbieter kombinierter Dienstleistungen“ findet sich ein Exempel der telemedizinischen Vitalüberwachung in Kombination mit der Vermittlung von wohnungsnahen Dienstleistungen.

Herausforderungen

Ein Problem in der Umsetzung moderner Technologien in die Assistenz für Behinderte und ältere Menschen ist sicher der monetäre Blickpunkt. Sicherlich ist die Nachrüstung von Häusern oder Wohnungen im Sinne des Umgebungsunterstützten Lebens durchaus möglich, doch ist er kostenintensiv. Leichter ist es, die Systeme, die Technik in Neubauten zu integrieren. Doch wer von den Behinderten und Alten, die zumeist doch auch sozial benachteiligt sind, kann sich solche Technik schon leisten? Die Unterstützung des Staates in diesem Bereich hält sich durchaus in Grenzen. Sie ist ganz offensichtlich nun gefragt.

Datenschutz im eigenen Haus

Was weiteren Anlass zum Grübeln gibt, ist der Begriff „informationelle Selbstbestimmung“. Wer sich sein Haus von Computersystemen verwalten und regulieren lässt, der wird auch etliches an Datenmaterial zur Verfügung stellen müssen. Die AAL-Systeme agieren schließlich selbstständig im Auftrag des Nutzers. Die Wissenschaft ist sich jedoch einig, dass der sogenannte „demografische Wandel“ das seine tun wird. Was haben wir noch vor einem Jahrzehnt aufgeschrien, als es um die Volkszählung ging. Um Adresse und Wohnort. Facebook lacht sich tot.

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